Miniaturen für Klarinette und Streichquartett (2010)
UA: 10.9. 2011 Susaa Festival Dänemark, Regine Müller mit ensemble 01


Kritik der UA: von Martin Nygaard Hansen – Chernetzkiy im SEISMOGRAF vom 15.9.2011…

Wenn Helmut Lachenmanns Toccatina eine Miniatur ist, welche von außen nach innen zu berühren,zu bewegen vermag, kommen Iris ter Schiphorsts „Miniaturen“ für Klarinette und Streichquartett (2011) daher als eine Tour de Force an der Innenseite rückwärts mit hoch dissonanten Passagen, motorisch-pünktlichen Abschnitten, Über-Strahlungen, abrupten Unterbrechungen, mit kraftvollen percussiven Schlägen mit dem Bogen auf den Saiten. Es gibt aber auch lyrische Momente in denen der Klarinettenklang verschmilzt mit kristallinen Obertonklängen, dann wieder brutale Abschnitte, in denen unregelmäßige rhythmische Sequenzen neben Ostinati eine lebendige Dynamik erzeugen. In einen langsamen ätherischen Zustand dringt eine neue dynamische Funktion ein um zum Höhepunkt zu führen, welcher abrupt unterbrochen wird. Ein langsamer Epilog. Stille.Für Schiphorst ist Musik identisch mit der Sprache, bei welcher „etwas“ in ihrem Körper Impulse hervorbringt und Bewegungen auslöst. „Meine Kompositionen sind der Versuch, diesen Impulsen zu folgen, welche ausgelöst werden durch äußere Ursachen, und eine Form, einen Ausdruck für sie zu finden.“

Zurück